Nachruf auf Walter Vitt

Der „Arbeitskreis zur interdisziplinären Erforschung der Moderne im Rheinland e.V.“, Köln, und das Institut „Moderne im Rheinland“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf trauern um Walter Vitt. Er hat uns reich gemacht: 

  • Wir danken ihm für die Entdeckung des Dadaisten Johannes Theodor Baargeld
  • Wir danken ihm für das unvergessliche Vergnügen, der Eloge „Der Vogelobre Hornebomm“ auf Dadamax zu lauschen
  • Wir danken ihm für die Erinnerung an die Autorinnen und Autoren, deren Bücher NS-Studenten 1933 vor dem Gebäude der Alten Universität in Kölns Südstadt verbrannten
  • Wir danken ihm für Gedankenspiele und seinen Mut, Grenzen der Realitätserfahrungen zu sprengen
  • Wir danken ihm für alles Unorthodoxe, für Traumaufzeichnungen und Jenseitsgespräche
  • Wir danken ihm für tatkräftige Kunstausgrabungen zur rheinischen Moderne und in Sachen Neue Sachlichkeit
  • Wir danken ihm für alle Förderungen und Forderungen
  • Wir danken ihm für unzählige Spurensuchen und die ewige Lust auf Archive 
  • Wir danken ihm für Ausstellungen und die Führungen dadurch in St. Maternus
  • Wir danken ihm für lyrische Ausflüge durch Forste und Hirschparks
  • Wir danken ihm für das poetische kritische Vermächtnis, das er uns mit Wilhelm Worringer zum Jubiläum des Instituts gewidmet hatte 
  • Wir danken ihm für die reichen Kapitel aus seiner Feder und alle Hör- und Seherlebnisse, die er uns geschenkt hat  

Wir danken ihm über alle Verdienste fürs Kulturleben hinaus für seine tiefe Menschlichkeit, seinen leisen und anarchischen Humor, seine Frömmigkeit und Begeisterung. Wir danken ihm für seinen aufrechten Gang.

Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, Dr. Jasmin Grande

(Für den AK Moderne im Rheinland e.V. und das Institut a. d. Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)