Out now: Einstein

Ein Widerbesuch bei Carl Einstein mit philologischen Perspektiven, Fragen zum Wissen der Moderne, zur Ästhetik, Avantgarde und ihren medialen Praktiken, zum Kritiker und dessen Netzwerk und zu den inter- und transkulturellen Zugängen

Herausgegeben von Jasmin Grande, Maria Männig, Eva Wiegmann und Walter Delabar

Gebürtig aus Neuwied am Rhein gehört die Forschung zu Carl Einstein selbstverständlich zu den Themenfeldern der „Moderne im Rheinland“, so dass wir die neueste Publikation zu dem Avantgardisten, Kunstkritiker, Aktivist und Schriftsteller gerne hier ankündigen – zumal sie aus der Tagung „Carl Einstein und die Avantgarde“ im März 2020 im Kultur Bahnhof Eller in Düsseldorf entstand und von Walter Delabar, Jasmin Grande und Eva Wiegmann gemeinsam mit Maria Männig herausgegeben wird.

Aus der Verlagsankündigung:

Ein Literat – damit ist doch schon alles gesagt? –, aber nein, noch mehr: ein Dandy, ein Anarchist, ein Antifaschist, ein früher, vielleicht schon postkolonialer Autor, ein Kunstkritiker und Kunsthistoriker. Was könnte man Schlimmeres über einen Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts sagen, der sich – anscheinend – weder an die Grenzen des guten Geschmacks noch an nationale Grenzen noch an das, was bis dahin als Kunst zu gelten hatte, gebunden fühlte.

Dass ein Intellektueller, der sich der Avantgarde zuwandte, starke Affinitäten zu Frankreich und zur neuen französischen Kunst haben musste, ist wohl kaum verwunderlich. Die Radikalität aber, mit der sich Carl Einstein (1885–1940) seinen Themen widmete, hat ihm bis heute den Ruf eines enfant terrible eingetragen, und die Faszination, die vom Werk, aber eben auch von der Person Carl Einstein ausging, groß gehalten. Welcher Autor, gleich welchen Geschlechts, könnte sich ein derartiges Werkkompendium zuschreiben wie Carl Einstein: einen avantgardistischen Roman (Bebuquin), ein Monument der Kunstgeschichtsschreibung der Klassischen Moderne (Die Kunst des 20. Jahrhunderts) und zwei schmale, aber fulminante Bände zur afrikanischen Plastik (Negerplastik und Afrikanische Plastik), mit denen er die afrikanische Kunst aus dem ethnologischen und kolonialen Gefängnis befreite und als Kunstform etablierte.

Es wurde also höchste Zeit, dass sich der JUNI auch mit Einstein beschäftigt … und Gelegenheit macht Diebe.

Zu beziehen über den Aisthesis-Verlag, Bielefeld. Im Abo 30,00 Euro plus Versand. Im Einzelpreis: 38,00 Euro.